1. Schnelle Reaktion –nach einem Chemikalienkontakt nie eine Spülungherauszögern
Dieser Faktor ist entscheidend, um Folgeschäden zu vermeiden. Es muss verhindert werden, dass die Chemikalie in das Gewebe eindringt und Verletzungen hervorruft (s. Wirkungsmechanismus). Die Dauer des Kontakts zwischen Chemikalie und dem Gewebe muss so kurz wie möglich gehalten werden.
2. Erste-Hilfe-Spüllösung nahe am Arbeitsplatz mit chemischem Risiko aufbewahren oder direkt am Körper mitgeführt (individuelle Augendusche oder Sprühdose).
Unsere Fachberater kommen gerne zu Ihnen, um Sie bei der Platzierung der Prevor Produkte in Ihrem Unternehmen zu beraten.
3. Die Geräte müssen jedermann zugänglich und der Aufbewahrungsort dem betroffen Personal bekannt sein.
Wenn der Mitarbeiter verzögert reagiert oder die Ersthelfer aus verschiedenen Gründen den Beginn der Spülung herauszögern, wird die Menge an Previn® oder Hexafluorine®-Lösung, die zur Dekontaminierung eingesetzt werden muss, größer sein als die eines einzelnen Gerätes. Dann muss die Spülung verlängert werden. (Sie sollte 3 – 5 Mal so lange dauern wie die Kontaktdauer mit der aggressiven Chemikalie war).
4. Als Vorsichtsmaßnahme ist es empfehlenswert, über eine oder mehrere Stellen zu verfügen, die eine größere Spülkapazität haben, wie z. B. eine stationäre Augendusche oder tragbare Augenspülflaschen (500 ml) für die Augen oder eine tragbare Körperdusche (5 l) für den Körper.
5. Im Falle einer Verätzung am Körper ist es zwingend erforderlich, die Person zu entkleiden.
Kleidungsstücke nicht zu entfernen, setzt den Körper weiterhin dem Einwirken der Chemikalie aus (Mazeration), was den ätzenden Effekt der Chemikalie multipliziert, die Kontaktdauer in gefährlichem Maß verlängert und die Wirkung von Previn® oder Hexafluorine®-Lösung hemmt.
6. Der Spülvorgang muss ein Automatismus sein, eine entsprechende Einweisung der Mitarbeiter muss durch das Unternehmen durchgeführt werden (Prevor bietet zu diesem Zweck eine Schulung an), um sicherzugehen, dass im Notfall der/die Verletzte oder die Ersthelfer ohne zu zögern die Rettungskette durchführen.
Das Nachlassen des Schmerzes zeigt nicht das Ende der Spülung an. Tatsächlich kann eine nicht ausreichende Spülung einen winzigen Rest der Chemikalie zurücklassen, die mit einer Verzögerung von 24 oder 48 Stunden eine Verätzung auslösen kann.
Es muss der gesamte Inhalt eines Gerätes, das Previn®- oder Hexafluorine®-Lösung enthält, in der empfohlenen Interventionszeit eingesetzt werden.
7. Wir empfehlen, möglichst kein Wasser zur ersten Spülung vor der Spülung mit Previn® einzusetzen.
Wasser entfernt zwar die Chemikalie von der Oberfläche, seine hypotonischen Eigenschaften erleichtern aber das Eindringen von gefährlichen Restsubstanzen in das Gewebe. Man bräuchte anschließend mehr Previn®, um die Chemikalie aus dem Gewebeinneren zu lösen und die Effektivität der Spülung mit Previn® würde herabgesetzt, wodurch Folgeschäden entstehen könnten.
8. Die Spülung mit der Previn®- oder Hexafluorine®-Lösung sollte von einer Spülung mit Afterwash II® befolgt werden.
Im Falle eines Spritzers ins Auge kann die Behandlung mit Previn® manchmal ein leichtes, vorübergehendes Gefühl der Trockenheit hervorrufen, eine zweite Spülung mit der Spüllösung von Prevor wird das physiologische Gleichgewicht des Auges wieder herstellen.